Die Möwe

Die Möwe/
Die Rache der Dekorationsmalerei oder:
ein Sujet für eine kleine Erzählung

von Anton Tschechow und Lea Schneider // Deutsch von Frank-Patrick Steckel (Die Möwe) // Inszenierung: Marina Erler und Max Latinski // Premiere am 10.12.2022 im Ost-Passage Theater

Anton Tschechows „Möwe“ endet in einem Scheitern: Der junge Theaterautor Kostja erschießt sich, enttäuscht von seinem persönlichen und professionellen Misserfolg. Doch nicht nur er scheitert, sondern auch alle anderen Figuren in dem Theaterklassiker von 1895 können nicht aus den sich selbst auferlegten Schranken ausbrechen: In einer Mischung aus konstantem Aneinander Vorbeireden und Selbstbezichtigungen kreisen sie letztlich einzig um sich selbst und werden zu kollektiven Einzelgänger:innen. Lea Schneiders Stück nimmt dieses massive Gefühl der Verunsicherung zum Ausgangspunkt und spürt feinfühlig den Verbindungslinien zur „Möwe“ nach, nicht ohne selbst Figuren zu erschaffen, die sich im Spannungsfeld von privatem Glück und politischem Anspruch bewegen: Die Regieassistentin Judith übernimmt eine Inszenierung der „Möwe“ an einem Stadttheater, deren Konzept sie furchtbar findet; die Stadträtin Louise würde gern etwas an der politischen Lage ändern, glaubt aber nicht an die Bereitschaft der Menschen dazu. Beide sind noch dazu sowohl freundschaftlich, wie sexuell miteinander verbunden … Am Ende wird die Inszenierung abgesagt und die Revolution bleibt aus.

In der Inszenierung von Marina Erler und Max Latinski prallen diese Gegensätze und die Lust am Scheitern mit Wucht aufeinander: Klassisches und zeitgenössisches Theater, männliche und weibliche Autor:innenschaft, enttäuschte Künstler:innen und Chöre der Revolution. Gemeinsam mit dem Ensemble werden die Grenzen der Theaterkonventionen ergründet und - wo immer möglich – überschritten. Elf Spieler:innen rennen für und mit dem Publikum gegen Wände, die einzureißen längst überflüssig war. Der Abend lädt ein zum sich Berauschen lassen, zu Delirium und Ekstase, zum Lachen und Weinen – ganz gemäß dem Motto der Spielzeit VODKA KNUTSCHEN ACHTERBAHN.


Mit: ANNEMARIE FÖRSTER, CLARA MARTENS, Marcella Matos, Zixuan Ni, Lisa Nossek, josefine pankow, Leonie Rinze, Helena Schamne, Aria D. Schlecht, Lea Schneider, Jojo Walzebuck, Anna Zentgraf


Inszenierung - Marina Erler, Max Latinski

Bühne - Christopher Brandt

Kostüm - Spencer Freudenberg

Dramaturgie - Alexandra Emig

Regieassistenz - ANNA STARKE
Kostümassistenz - Lea Schneider, Hanna Rohland

DRAMATURGIEASSISTENZ - shalyn hempowicz


Premiere am 10.12.2022 im Ost-Passage Theater


Nächste Vorstellungen:

16.12.2022, 18 Uhr - Ost-Passage Theater

13.01.2023, 18 Uhr - Ost-Passage Theater

21.01.2023, 18 Uhr - Ost-Passage Theater

Aufführungsrechte: Phloxic Productions


Die Sache ist die folgende, Konstantin Gawrilowitsch hat sich erschossen.
(Anton Tschechow)
 
auf den theaterbühnen werden zu 78 prozent stücke von männlichen autoren gespielt. das ist eine sehr limitierte perspektive.
(Lea Schneider) 

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